869 Mitgliederjahre!

Die Jubliäums-Generalversammlung des Orchesters Emmen konnte am Verschiebedatum – dem 5. September 2020 – doch noch stattfinden und war ein voller Erfolg!

Die üblichen Traktanden der Generalversammlung wurden dieses Jahr durch zahlreiche musikalische Beiträge von Mitgliedern des Orchesters Emmen bereichert.

Der Anfang machte das „Duo Benno und Reto“ mit Mozart! Unser Konzertmeister Benno und der 1. Bratschist Reto fiedelten sich in die Herzen ihrer Musik-Gspänli und sorgten für einen fulminanten Auftakt in diesen Abend. Während dem wunderbaren Apéro kam das Orchester Emmen in den Genuss von richtiger Appenzeller-Musik, zum Besten gegeben vom „Echo vom Erlen.“ Passend gekleidet und mit „Ohreschuefle“ an den Ohren, wurden sogar die Instrumente getauscht, was die Zuschauer in Staunen versetzte. Nach dem Hauptgang wurde das Orchester Emmen besucht vom berühmten „Quattro Formaggi“, ein Quartett, welches das Orchester schon früher zu begeistertem Applaus veranlasst hat.

Nach diesem tollen Auftritt folgte der Höhepunkt des Abends – die Ehrungen. In diesem Zusammenhang wurde ausgerechnet, dass die aktiven Mitglieder des Orchesters Emmen insgesamt 869 Jahre Mitgliedschaft im Orchester Emmen zusammenbrachten. Eine unglaubliche Zahl! Genauso unglaublich waren auch die Ehrungen. Drei Musiker und Musikerinnen des Orchesters Emmen waren je 40 Jahre im Orchester Emmen. Aber gänzlich ungeschlagen, unser treuestes Mitglied Walter Imgrüth, mit 55 Vereinsjahren! Das nun 100-jährige Orchester Emmen wäre gewiss nicht dasselbe, wäre unser Walti nicht schon seit 55 Jahren tatkräftig mit dabei mit jeglichen Positionen und Aufgaben im Vorstand und der Musikkommission.

Abgerundet wurde dieser Abend und die Ehrungen durch ein wunderbares Konzertli der „Quintessenzen“, einer Formation unserer Bläser und Bläserinnen. Endlich konnten wir das Jubiläum unseres Orchesters gebührend feiern!

Walter Imgrüth erhält die Ehrennadel des EOV
Walter Imgrüth erhält die Ehrennadel des EOV

Rückblick: Neujahrskonzert 2019

Am Neujahrskonzert 2019 wurden die Zuhörer und Zuhörerinnen mit rhythmischen Klängen zu einer Reise nach Südamerika eingeladen. Im gut besuchten Le théatre, Gersag vernahm man neben fetziger Tanzmusik auch lyrische und sehnsüchtige Klänge.

Der Höhepunkt des Abends waren für beide Seiten – für die Zuhörer und Mitspieler – die Mambos Vivo von Perez Prado. Nicht nur das Orchester Emmen, sondern auch die Besucher des Konzertes riss es von den Sitzen! Ein wunderschöner und gelungener Konzertabend!

Mitspieler und Mitspielerinnen gesucht!

In folgenden Registern können wir noch Verstärkung brauchen:

  • Violine 1
  • Violine 2
  • Viola/Bratsche
  • Kontrabass
  • Oboe
  • Klarinette
  • Fagott

 

     

Das Orchester Emmen lädt interessierte Musikerinnen und Musiker jeweils zu einem unverbindlichen Probe-Mitspielen und Kennenlernen ein.

Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich bei Klaus-Benedikt Müller, Mitgliederbetreuung und Präsident Musikkommission: Tel. 079 259 93 54 oder Mail klaus-benedikt.mueller@bluewin.ch

 

Das Orchester Emmen wünscht viel Freude beim gemeinsamen Musizieren!

https://www.facebook.com/orchesteremmen.ch/

Laienorchester hält mit Profis mit

Das Neujahrskonzert des Orchesters Emmen hat am Samstag ein grosses Publikum angezogen. Tierlaute und ein Bravourstück entzückten.

Beim Neujahrskonzert des Orchesters Emmen am Samstag im Saal Gersag gab es viele tierische Klänge – darunter auch solche, die man eigentlich lieber nicht hören möchte. So zum Beispiel den Schlusston aus dem Stück «Das trunkene Mücklein» von Max Schönherr: Der Konzertmeister des Orchesters erzeugte dabei auf seiner Geige ein «Zzz»-Geräusch, das dem Anfluggeräusch einer Mücke bestechend ähnlich war.

Harmlose Wespen

Dagegen können die Wespen 2016 kommen. Zumindest wenn sie so freundlich klingen wie in der «Wespen»-Ouvertüre von Ralph Vaughan Williams, die zum Auftakt dieses «tierischen» Konzerts gespielt wurde. Es war bestimmt nicht ein Wespenstich, der Williams zu dieser Komposition veranlasste, sondern das Bild eines über englische Landschaften ziehenden Insektenschwarms – schön, aber harmlos. Der orchestrale Funke sprang in Benjamin Godards «Les elephants» aus der «Suite orientale» op. 84 über. In dem Stück rückte das Orchester als klangliche Karawane heran, dehnte die Noten genüsslich aus, stieg in chromatischen Schritten Dünen auf- und abwärts und verschwand bald wieder als flimmernde Linie am Wüstenhorizont.

Historische Aufführungspraxis

Die tänzerische Energie, mit der das Laienorchester Akzente setzte und das Tempo immer wieder anzog und verlangsamte, war bemerkenswert. Das Spiel trug klar die Handschrift des Dirigenten Dieter Lange, der mit historischer Aufführungspraxis vertraut ist. Auch in der «Libellen»-Polka von Josef Strauss, der «Spatzenparade» Otto Rathkes oder dem «Glühwürmchen-Idyll» Paul Linckes hielt er die Zügel fest in der Hand und verströmte mit dem Orchester zugleich «tierische» Ausgelassenheit. Heikel wurde es erst gegen Ende des Konzerts in Edward Elgars «Enigma Variation» Nr. 9 «Nimrod», als die Streicher nicht mehr rein intonierten.

Der «Pavarotti» unter den Hornisten

Das Neujahrskonzert ist aus dem Kulturkalender von Emmen nicht mehr wegzudenken, wie der grosse Publikumsaufmarsch zeigte. Den unverwechselbaren Charme des Anlasses bewies das Orchester nicht bloss mit lüpfigen Polkas und witzigen Tierlauten, sondern auch in Robert Schumanns Konzertstück für 4 Hörner und Orchester op. 86 – ein für Laienorchester eigentlich viel zu schweres Stück. Als Solisten wurden vier Hornistinnen und Hornisten der Philharmonia Zürich (ehemals Orchester der Oper Zürich) eingeladen. Quasi als Pavarotti unter den Hornisten trat Tomas Gallart hervor; allein sein Klang füllte den Saal aus. Hanna Rasche, die für den erkrankten Laszlo Szlavik eingesprungen war, Lionel Pointet und Andrea Siri sorgten mit ihrem Hornklang unter anderem für starke Echo-Effekte. Die Leistung des Quartetts war eindrücklich. Die eigentliche Überraschung bot aber das Orchester, weil es nicht bloss sicher begleitete, sondern auch in dem schweren Stück mit Akzenten und schnellen Wechseln glänzte. Bis auf den zweiten Satz, wo Ungenauigkeiten das Zusammenspiel störten, hielt das Laienorchester bravourös mit den Opernprofis aus Zürich mit.

Simon Bordier
Neue Luzerner Zeitung vom 11.01.2016 – Seite 13